Das Sternbild der Cassiopeia steht in diesen Abenden hoch am Sternhimmel. Die Anordnung der fünf hellsten Sterne ähnelt einem „W“. Deswegen wird das Sternbild, das an eine aithiopische Königin erinnern soll, im Volksmund gerne als Himmels-„W“ bezeichnet. Die Cassiopeia war die Frau des Königs Cepheus und die Mutter der Andromeda. Diese mythologischen Figuren sind ebenfalls als Sternbilder am Abendhimmel zu finden. Die Spitze des Sternenzugs zeigt übrigens auf den Polarstern und genau gegenüberliegend findet man das Sternbild des Großen Bären, das landläufig als Großer Wagen bezeichnet wird. Die beiden Sternbilder umkreisen den Himmelspol wie zwei große Zeiger. Im Sternbild Cassiopeia findet man übrigens zahlreiche Sternhaufen, die im Band der Milchstraße angesiedelt sind, wie der Eulensternhaufen, der wegen seiner Erscheinung an einen Nachtvogel erinnert. . Die Sternfreunde öffnen die Kuppel der Sternwarte am 01.11.24 und am 14.11.24 ab 20:30 Uhr für interessierte Besucher. Neben den Sternhaufen der Cassiopeia wird auch der Ringplanet Saturn zu sehen sein. Am 14.11.24 kann noch der fast volle Mond bewundert werden. Die Beobachtungen finden allerdings nur bei klarem Wetter statt.
Am 19.Oktober 2024 ist der deutschlandweite Tag der Astronomie. Viele Planetarien und Sternwarten bieten dazu ein Programm an. Die Sternfreunde Borken laden ab 20 Uhr zur öffentlichen Beobachtung an der Josef Bresser-Sternwarte ein. In diesem Jahr stehen der Mond und der Planet Saturn besonders im Fokus. Mit etwas Glück kann man noch den Kometen C/2023A3 Tsuchinshan-ATLAS am Westhimmel beobachten. Die Veranstaltung findet nur bei klarem Himmel statt. Die Sternfreunde freuen sich auf Ihren Besuch. https://www.astronomietag.de
Vielleicht zu sehen: der Komet C2023A3 Tsuchinshan-ATLAS
Der Planetensommer beschäftigt die Sternfreunde noch bis in den tiefen Herbst hinein. In Zusammenarbeit mit der AFO-Gruppe der Universität Münster und dem Kulturbüro Borken gestalteten die Sternfreunde den Planetenweg am Pröbstingsee noch informativer. Die Planeten sind nun auch an den öffentlichen Beobachtungsabenden im Fokus des Sternwarten-Teleskops. Der September verspricht einen guten Blick auf den Ringplaneten Saturn. Anfang September geht der Planet bereits um 20 Uhr auf und ist um Mitternacht am besten zu sehen. In diesem Jahr ist der Ring nur sehr schmal zu erkennen, weil wir fast auf die Ringkante schauen. Während der Ring sich über 150.000 km weit ins Weltall erstreckt, so ist er nur etwa einen Kilometer dick. Im März 2025, wenn wir genau auf die Kante des Ringes schauen, ist der Ring kaum wahrnehmbar.
Der Saturn wirkt dann wie ein eine durchgeschnittene Kugel- ein Anblick, der erst wieder im Jahr 2040 zu sehen ist. Die Kuppel der Sternwarte ist am Freitag, den 6. September und am Donnerstag den 19.September ab 21 Uhr geöffnet. Die Besucher können bei sternklarem Himmel mit fortschreitender Dämmerung die späten Sommersternbilder sehen. Am 19. September kann der fast volle Mond beobachtet werden. Termine : 6.9.24 und 19.9.24 ab 21 Uhr, Josef Bresser Sternwarte in Hoxfeld.
Der Große Kugelsternhaufen im Sternbild Herkules gehört zu den schönsten Anblicken des nördlichen Sternhimmels. Bereits Edmund Halley, der Namenspate des berühmten Halley’schen Kometen, beobachtete ihn im Jahr 1714 ohne Teleskop. Der Kometenentdecker Charles Messier beobachtete den Sternhaufen 1764 mit dem Teleskop und beschrieb ihn als Nebel ohne Sterne. Im Teleskop der Sternfreunde kann dieser Nebel sehr wohl in einzelne Sterne aufgelöst werden. Den Beobachtern bietet sich ein Anblick auf viele Tausend Sterne, die kugelförmig und sehr eng beieinander stehen. Die glitzernde Sternenkugel besteht aus über 500.000 Sterne, die am Himmel nur wenig kleiner als der Mond erscheint. Ihr wahres Ausmaß übertrifft eine Ausdehnung von 150 Lichtjahren und auch ihre Entfernung zu uns ist mit etwa 26000 Lichtjahren beeindruckend. Kugelsternhaufen umlaufen die Milchstraße als kleine Satellitensysteme. Sie zählen mit einem Alter von 12 Milliarden Jahren zu den ältesten Objekten des Universums. Die Astronomen kennen 150 Kugelsternhaufen, die unsere Milchstraße umkreisen. Mit dem Kugelsternhaufen im Herkules haben wir einen typischen Vertreter dieser Objektklasse vor Augen.
Die Sternfreunde öffnen die Sternwarte am 2. August und am 15. August ab 22 Uhr. Das bietet die Gelegenheit, einen Blick auf den wunderschönen Sternhaufen zu werfen.
Zu den schönsten Himmelserscheinungen zählt das Polarlicht. Weniger bekannt sind die Leuchtenden Nachtwolken, deren Schönheit wir Nordeuropäer ebenfalls bewundern können. Nur in den Sommermonaten von Mitte Mai bis Ende Juli, wenn also die Sonne nachts nur wenige Grad unter den Nordhorizont wandert, sind die silbrigen Schleier am Nordhimmel zu sehen. Das Phänomen der Leuchtenden Nachtwolken ist erst im 19. Jahrhundert erstmalig beschrieben worden. Mit dem Wetter haben diese Wolken nichts zu tun. Sie entstehen in über 80 km Höhe in der sogenannten Mesopause. Dort kondensieren an kleinsten Partikeln Eiskristalle, die das Sonnenlicht reflektieren können. Die genauen Ursachen sind noch nicht geklärt. Vulkanische Asche, Meteoraktivität und die Raumfahrt können die kleinen Partikel in die Mesopause tragen. Neuere Erkenntnisse sehen auch einen Zusammenhang vom häufigeren Auftreten der Nachtleuchtenden Wolken und den Klimawandel. Der zunehmende Kohlendioxidanteil der Atmosphäre sorgt für eine Abkühlung der Mesopause. Das begünstigt die Entstehung der Nachtleuchtenden Wolken. Die Schönheit der Wolken hat wohlmöglich einen bitteren Beigeschmack. Es lohnt sich trotzdem nach den Silberschleiern am Nordhimmel Ausschau zu halten.
Die Josef Bresser-Sternwarte ist wegen Reparaturarbeiten im Juli leider geschlossen. Ab dem 2. August 2024 wird wieder ein Beobachtungsabende stattfinden.
KIC 1114523 ist das rundeste Objekt im Weltall. Zumindest ist es das rundeste Objekt, das die Astronomen bisher entdeckt haben. KIC11145123 ist ein „gewöhnlicher“ Blauer Riesenstern, der 4000 Lichtjahre entfernt ist. Er gehört zu den Veränderlichen Sternen des Delta Scuti-Typs und… er besitzt mindestens einen Planeten. Ein ganz gewöhnlicher Stern ist er dann wohl nicht. Blaue Riesensterne sind in der Milchstraße eher rar. Es ist daher schon erstaunlich, dass dieser Stern fast eine perfekte Kugel darstellt. Sein Durchmesser von 3 Millionen Kilometer ist doppelt so groß, wie der unserer Sonne. Dabei ist der Äquatordurchmesser nur 3 km größer als der Poldurchmesser. Im Vergleich dazu ist unsere Sonne ein Ei. Der Äquatordurchmesser der Sonne ist 10 km größer als der Durchmesser an den Polen und das bei einem Gesamtdurchmesser von 1,395 Mio Kilometern. Sterne und Planeten sind in der Regel nicht perfekt rund. Wegen ihrer Eigenrotation werden sie zu Rotationsellipsoiden. Die Pole werden bei der Rotation etwas abgeflacht. Im Fall des Sterns KIC11145123 ist die Rotationsgeschwindigkeit erstaunlich gering. Er dreht sich in 99 Tagen um die eigene Achse. Die Sonne benötigt etwa 30 Tage für die Eigenrotation. In unserem Sonnensystem ist der Gasriese Jupiter wohl der Spitzenreiter in Sachen Abflachung. Seine Rotationsgeschwindigkeit lässt ihn in etwa 10 Stunden um die eigene Achse drehen. Jupiters Äquatordurchmesser beträgt 142984 km und der Poldurchmesser nur 133708 km. Diese Abflachung kann man bereits im Teleskop wahrnehmen.
Die Daten alleine sind schon beeindruckend. Wie aber hat man die Diagnose für das rundeste Objekt im Weltall anstellen können? Kein Teleskop der Welt kann diesen Stern als Kugel wahrnehmen, geschweige denn vermessen. Das Zauberwort heißt Asteroseismologie. Wir kennen den Begriff der Seismologie in Zusammenhang mit Erdbeben auf der Erde. Man könnte dies auf das Beben der Sterne übertragen. Sterne beben aber anders als die Erde. Erdbeben treten sehr unregelmäßig auf und variieren stark in der Amplitude. Bei Sternebeben beobachten wir eher das Schwingen eines Sterns. KIC11145123 pulsiert sehr leicht und diese Pulsationen machen sich durch einen Lichtwechsel bemerkbar.Das Kepler-Teleskop, welches speziell für die Messung von Helligkeitsschwankungen an Sternen eingesetzt wird, überwachte den Stern einige Jahre. Kepler beobachtete von 2009 bis 2018 ein Sternfeld im Sternbild Schwan um dort nach extrasolaren Planeten mittels der Transitmethode zu suchen. Als Beifang gelangen auch gute Datenaufnahmen für die Bestimmung der Pulsation des Sterns. Die Form der Pulsation gab eine gute Sinuskurve wieder. Daraus ermittelten die Astronomen die perfekte Kugelform des Sterns. Die Asteroseismologie ist eine noch nicht so alte Methode der Untersuchung von Sternen. In den 1960er Jahren entdeckte der amerikanische Physiker Robert B. Leighton ein Schwingungsmuster mit einer Frequenz von 5 Minuten bei unserer Sonne. Das war der Einstieg in die Helioseismologie und später in die stellare Seismologie.
Die Schwingungen eines Sterns sind die Folge der Energieerzeugung im Innern des Sterns. Der Stern gerät ins Pulsieren, weil es in der Schale um den Kern zu einem Energiestau kommt. Mit zunehmender Temperatur nimmt auch die Opazität zu. Der Energietransport wird blockiert bis zu einem kritischen Punkt, der dann eruptiv die Energie freisetzt. Schallwellen breiten sich aus und werden an der Sternoberfläche reflektiert. Auf der Wanderung ins Innere des Sterns kann sich der Schall wegen der immer größer werdenden Dichte schneller ausbreiten. Dadurch verändert er seine Richtung und gerät an anderer Stelle wieder an die Oberfläche des Sterns. Es entsteht ein Schwingungsmuster, welches den ganzen Stern erfasst und dass sich durch winzige Helligkeitsschwankungen bemerkbar macht. Man kann, wie bei den Schwingungen der irdischen Erdbeben Rückschlüsse auf den inneren Aufbau des Sterns machen.
Die Schwingungen liefern heute unter anderem Daten zum Alter eines Stern, natürlich der Erscheinungsform und dem inneren Aufbau des Sterns. Die Seismologie liefert aber keine absoluten Daten. Man kann mit ihnen aber gute Aussagen treffen, wenn man die seismologischen Daten im Kontext mit weiteren Messdaten betrachtet. Hierzu werden komplexe Simulationen an Sternmodellen durchgeführt.
Es ist immer wieder erstaunenswert mit welchen Methoden Wissenschaft betrieben wird und welche Werkzeuge dazu entwickelt werden. Sicherlich ist die Beobachtung von Gravitationswellen oder das Untersuchen von Schwarzen Löchern spektakulärer. Aber die subtilen, weniger prominenten Untersuchungsmethoden liefern auch spannende Ergebnisse. Die Schlagzeile im Jahr 2016 als KIC1114523 als rundester Stern des Universums bekannt wurde, wird Staunen und Kopfschütteln bei den Lesern ausgelöst haben. Vielleicht haben sich auch einige Leute gefragt, ob die Suche nach Kugeln im weiten Weltall die Forschungsgelder wert ist. Aber es ist eben ein interessanter Beifang, der ebenfalls verarbeitet werden kann. Das Bild vom Weltall und insgesamt der Natur ist ein riesiges Puzzle. Und ein noch so kleines Puzzleteil kann zum Gesamtbild beitragen. Die Asteroseismologie hilft uns jedenfalls beim Verständnis der Sterne und der Sonne.
Das kugelförmigste Objekt, das man bisher kennt, ist eine irdische Kugel, die von Wissenschaftlern in Braunschweig hergestellt wurde. Genauer gesagt, sind es zwei Kugeln von 9,375 cm Durchmesser. Die Abweichung von der Kugelform ist nur 70 Millionstel Millimeter. Das ist nochmal um den Faktor 10 weniger als der Stern, wenn man es maßstäblich betrachtet. Die Kugeln wurden benötigt, um die Masse des Urkilogramms genauer zu bestimmen.
Ein Blick aufs Navigationsgerät und wir wissen genau wo wir uns gerade befinden. Signale aus dem All, die von künstlichen Satelliten in 36000km Höhe gesendet werden, helfen dem elektronischen Wegbegleiter dabei. Bei der Navigation haben GPS und Co den Sextanten abgelöst. Die Orientierung am Sternenhimmel ist aber dennoch nicht aus der Mode gekommen. Polarstern , Großer und Kleiner Wagen sind den meisten Besuchern der Sternwarte geläufig. Der Große Wagen wird schon von Kindern erkannt , der Kleine Wagen wird eher seltener gefunden. Offiziell heißen die beiden Sternbilder Großer Bär und Kleiner Bär. Zu Fahrzeugen wurden sie durch den Volksmund. Großer und Kleiner Bär sind ein guter Einstieg bei der Orientierung am Himmel. Großer und Kleiner Bär helfen nämlich, die Nordrichtung zu bestimmen. Verlängert man den Abstand der hinteren Kastensterne des Großen Wagens um das Fünffache nach oben, so stößt man auf den Polarstern. Dieser Stern ist fast genau über dem Himmelspol platziert und seine Höhe über den Nordhorizont entspricht dem Breitengrad des Beobachters. Nebenbei ist der Polarstern noch der hellste Stern des Kleinen Bären. Im Mai finden wir die beiden Bären hoch über unseren Köpfen. Das ist eine ideale Zeit für die Beobachtung. Von dort aus ist es ein Einfaches, den Bärenhüter und das Sternbild Löwe zu finden und weitere Sternbild kennen zu lernen. Die Sternfreunde geben gerne fachkundliche Hilfestellung an den öffentlichen Beobachtungsabenden am 3. Mai und am 16. Mai ab 22:30 Uhr an der Josef Bresser-Sternwarte. Die Beobachtung findet nur bei klarem Himmel statt.
Die astronomische Fachwelt wartet gespannt auf einen „neuen“ Stern, eine Nova. Sie soll hell im Sternbild der Nördlichen Krone erscheinen und dem Sternbild für einige Tage zu einem ungewohnten Anblick verhelfen. Die Astronomen wissen bereits, dass es sich hier um eine Sternenexplosion handelt, die sich etwa alle 80 Jahre wiederholt. In diesem Fall umkreisen sich ein roter Riesenstern und ein ausgebrannter Sternenrest, ein weißer Zwerg. Der weiße Zwerg zapft Wasserstoffgas vom roten Riesenstern ab, bis er eine kritische Masse erreicht hat. Es kommt zur thermonuklearen Explosion und diese lässt den Stern für einige Tage sehr hell erstrahlen. Der Stern T Coronae Borealis im Sternbild Nördliche Krone wird seit fast 160 Jahren beobachtet und in den Jahren 1866 und 1946 kam es zu hellen Nova-Ausbrüchen. Für spätestens 2026 wäre ein weiterer Ausbruch zu erwarten. Die Astronomen beobachten den Stern gerade sehr genau und es gibt starke Hinweise, dass die Nova bereits in den nächsten Wochen stattfinden wird. Der Stern wird dann für den irdischen Beobachter aus dem Nichts auftauchen. Eine Woche später wird er schon wieder verschwunden sein. Solche Ereignisse sind äußerst selten. Die Sternfreunde werden den Sternenhimmel in den nächsten Wochen im Auge behalten. An zwei Terminen, am 5. April und am 18.April werden die Sternfreunde ab 21 Uhr bei gutem Wetter öffentliche Beobachtungen an der Josef Bresser-Sternwarte anbieten. Mit etwas Glück kann die Nova beobachtet werden.
Die hellste rekurrierende Nova steht kurz vor einem Ausbruch. T Coronae Borealis, ein eruptiv Veränderlicher Stern, könnte in den nächsten Wochen das Erscheinungsbild der Nördlichen Krone verändern. In vielen Presseartikeln wurde in den letzten Monaten darüber berichtet. Selbst in einer Frauenzeitschrift fand ich einen Artikel über die funkensprühende Supernova im Frühling. Ganz so auffällig wird sie wohl nicht werden. Die Nova wird wahrscheinlich nur Mitmenschen auffallen, die etwas sternkundig sind.
Eine rekurrierende Nova wiederholt sich in regelmäßigen Zeitabständen, wie es der Name schon vermuten lässt. Aufmerksam wurde man auf T CrB , wie der Stern abgekürzt heißt, am 12. Mai 1866. Der Stern erschien mit einer Helligkeit von 2,2 mag und erreichte kurz darauf sogar 2mag. Damit war er wenig heller als Gemma , der hellste der Stern der nördlichen Krone. Innerhalb einer Woche fiel die Helligkeit des Sternes wieder rapide ab. Im Juni 1866 erreichte er wieder die normale Helligkeit von 10,2 mag. Etwas überraschend verlief dann ein Helligkeitsanstieg auf 8,5 mag nach weiteren 100 Tagen. Dieser hielt 90 Tage an bis der Stern wieder seine „normale“ Helligkeit erreichte. Trotz intensiver Beobachtung des Sterns verpasste man seinen nächsten Ausbruch um einen Tag. Am 9. Februar 1946, etwa 80 Jahre später, wurde ein plötzlicher Ausbruch von T CrB beobachtet. Der Stern war aber bereits auf die 3. Größe zurückgegangen. Das Ausbruchsmuster war übereinstimmend mit den Beobachtungen aus dem Jahr 1866. Da der Stern nach 1866 als Veränderlicher Stern bekannt war, wurde er regelmäßig seither beobachtet. Der Stern schwankt regelmäßig um 0,4mag innerhalb von 113 Tagen. Im Jahr 1938 bemerkte man einen Helligkeitsanstieg des Sterns, insbesondere im blauen Bereich des Spektrums, um eine Größenklasse. Der Stern sollte insgesamt 19 Jahre auf dem höheren Plateau bleiben. Aber nach 7 Jahren kam es zu einem starken Helligkeitseinbruch von 1,5 mag. Ein Jahr darauf kam es dann zum Ausbruch des Sterns. Die Helligkeit stieg um 8,2 Größenklassen an, ein Anstieg um das 2000fache. Der weitere Verlauf der Helligkeit entsprach den Erfahrungen aus den vorhergegangenen Beobachtungen des 19. Jahrhunderts. Nach diesem Modell würde die Nova T CrB im Jahr 2026 wieder erscheinen. Jedoch gibt es stichhaltige Hinweise darauf, dass die Nova bereits in den nächsten Wochen zu sehen seien wird. Seit 2015 beobachten wir den Helligkeitsanstieg des Sterns auf das hellere Plateau. Und im März des letzten Jahres 2023 sank die Helligkeit dann um 1,5 mag. Diese Beobachtungen nehmen die Astronomen als klare Indizien für einen baldigen Ausbruch. Es könnte also jede Minute losgehen. Hier sind auch Amateurbeobachter gefragt, die den Helligkeitsausbruch an die AAVSO melden können.
Was passiert bei T CrB eigentlich ? T CrB ist ein Doppelsternsystem, ein Roter Riesenstern und ein Weißer Zwerg umkreisen sich innerhalb von 227,6 Tagen. Das ist übrigens die Ursache für den 113tägigen Lichtwechsel. Die Umlaufbahn der beiden liegt innerhalb der sogenannten Roche-Grenze, also der Grenze, wo die Gezeitenkräfte die Gravitationskraft des Roten Riesensterns übertrifft und der Weiße Zwerg Materie vom Roten Riesenstern absaugen kann. Im Normalzustand sehen wir also das Leuchten des Roten Riesen und die Helligkeit des akkretierenden Materials auf den Weißen Zwerg. Sammelt sich hinreichend viel Material, in diesem Fall in erster Linie Wasserstoff, wird eine kritische Masse erreicht und der Wasserstoff zündet die Kernfusion zu Helium. Dabei entstehen Temperarturen von über 100 Millionen Grad Celsius. Explosionsartig breitet sich die Hülle um den Weiße Zwerg aus und wir erleben einen Helligkeitsanstieg, der plötzlich stattfindet und nur wenige Tage anhält. Ungeklärt ist noch das merkwürdige Verhalten des Sternensystems vor und nach dem Ausbruch. Sowohl der Helligkeitsanstieg Jahre vor dem Ausbruch, noch der Helligkeitsabfall ein Jahr vor dem Ausbruch, können zufriedenstellend erklärt werden. Bisher sind sie aber gute Hinweise auf einen bevorstehenden Ausbruch. Bei den rekurrierenden Novae überleben Stern und Weißer Zwerg die Explosion. Danach wiederholt sich das Ganze wieder.
In historischen Aufzeichnungen fand man übrigens Hinweise auf weitere Beobachtungen. Im Jahr 1217 beobachtete der Mönch Burchard von Ursberg aus dem Kloster Ursberg in Bayern einen hellen Stern in der Nördlichen Krone, der nach wenigen Tagen verblasste. Eine weitere Beobachtung tat der Astronom und Priester Francis Wollaston in London im Dezember 1787. Er sah einen Stern 6. bis 7.Größe. Wollastons Beobachtung lässt sich nicht in den 80jährigen Rhythmus einordnen. John Herschel verzeichnete den Stern 1842 als Stern 6. Größe. Auch diese Beobachtung zeigt, dass die Sterne immer für Überraschungen bereit sind.
Am 20.März 2024 ist Frühlingsbeginn und damit die Tagundnachgleiche. Die Sonne durchwandert den Frühlingspunkt auf ihrer scheinbaren Bahn durch die Tierkreiszeichen. Der Frühlingspunkt oder auch Widderpunkt markiert einen Schnittpunkt der Erdbahnebene um die Sonne und den Äquatorkreis der Erde. Wegen der langsamen Verschiebung des Frühlingspunktes in westlicher Richtung, findet man ihn seit fast 3000 Jahren nicht mehr im Sternbild Widder. Mittlerweile befindet sich die Sonne am 20.März im Sternbild Fische. Für den Osterhasen ist der 20.März ebenso ein wichtiger Tag. Der Ostertermin und damit alle beweglichen kirchlichen Feiertage ergeben sich nach dem Termin des ersten Frühlingsvollmonds. Der darauffolgende Sonntag ist der Ostersonntag. Am 25 .März ist Vollmond und damit fällt Ostern in diesem Jahr auf den 31.März. Frühester Ostertermin ist übrigens der 22. März. Ostern ist aber auch noch am 25. April möglich. Die beiden Extreme sind aber sehr selten. Über den Lauf des Mondes und der Gestirne kann man bei einem Besuch der Sternfreunde der Josef Bresser-Sternwarte mehr erfahren. Die Sternfreunde bieten öffentliche Beobachtungen am 1 .März und am 14.März ab 20:30 Uhr an. Die Beobachtung findet nur bei klarem Himmel statt.