Etwa ein Grad nördlich des mittleren Gürtelsterns Alnitam des HimmelsJäger Orion findet man den Veränderlichen Stern V1130 Ori. Der Stern 8. Größe ist als alpha2 CVn Variabler klassifiziert. Das sind schon sehr exotische Veränderliche. Gerade mal 1 % aller Veränderlichen zählt man zu dieser Klasse . Bekanntester Stern dieser Art dürfte der Stern Alioth im Sternbild Großer Bär sein. In der Fachliteratur werden diese Sterne als Rotationsveränderlich beschrieben. Die Veränderlichkeit wird der inhomogenen Verteilung von „Metallen“ in den oberen Bereichen der Sternatmosphäre zu geschrieben, die Schwankungen im Magnetfeld des Sterns auslösen. Die starken Magnetfelder dieser Sterne können lokale Wolken schwerer Elemente auf der Oberfläche erzeugen, die zu einer optischen Helligkeitsveränderung führen. Die Sternflecken sind dann nicht, wie bei der Sonne , durch Temperaturunterschiede verursacht, sondern sind Verfärbungen durch schwere Elemente wie Silizium, Strontium usw.
Östlich des Sterns schließt sich eine bläuliche Staubwolke an, die als IC 426 im Index-Katalog aufgeführt ist. IC426 ist eine sogenannte Globule. Gelegentlich werden diese Objekte auch Bok-Globulen genannt, nach dem niederländischen Astronom Bart Bok. Bart Bok untersuchte die Globulen nach dem Zweiten Weltkrieg . Er erkannte sie als wichtige Bausteine der Sternentstehung.
Globulen sind die direkten Entstehungsorte von Sternensystemen. In den wasserstoffreichen Gaswolken großer Sternentstehungsgebiete, wie es die Orion-Region ist, können sich Bereiche durch Sternwinde heißer Sterne regelrecht abschnüren. In vielen dieser Wolken beobachtet man die Abschnürungen als „Elefanten“-Rüssel, in deren Umgebung neue Sterne entstehen. Bekanntes Beispiel sind die „Säulen der Schöpfung“ im Adlernebel , der im Sternbild Schlange zu finden ist.
Adlernebel Messier 16 mit den Säulen der Schöpfung
Kokonartig umschließt Staub den entstehenden jungen Stern und schützte die Gasverdichtung vor der Strahlung der anderen Sterne. Die Materie innerhalb des Kokons kann abkühlen und sich verdichten, bis die kritische Masse zur Sternentstehung erreicht ist. Ein neuer Stern, vielleicht sogar mit einigen Planeten , bildet sich. Im Innern sind diese Staubhüllen deswegen erstaunlich leer. Die Sternwinde werden dann in den folgenden Jahren, den Staub immer mehr verdrängen, so dass der neue Stern als leuchtendes Objekt zu sehen ist. Globulen sind vergängliche Objekte.
Die Region um IC426 (Guide 9)
Der Nebel IC 426 wurde im Jahr 1888 von der schottischen Astronomin Williamina Fleming entdeckt, die ebenfalls den Dunkelnebel IC434 entdeckte, der heute besser als Pferdekopfnebel bekannt ist.
IC426 zu der großen Orion-Molekülwolke und ist 1300 Lichtjahre von unserer Heimat entfernt. In der unmittelbaren Nachbarschaft findet man weitere Globulen, wie IC423, IC424, DG62,DG63.