Kategorien
Berichte

Feuerballsichtung am 29.1.24

Neulich erwischte meine Überwachungskamera eine helle Sternschnuppe, die auf 3 Bildern zu sehen war. Die Sternschnuppe war damit mindestens 3 Sekunden am Nachthimmel, weil die Kamera sekündlich ein Bild aufnimmt.   Viele Zeugen haben den Feuerball am 29.1.24 um 1:55 Uhr MEZ gesehen.  Man kann  nur staunen, wer da nachts noch so unterwegs ist. Jedenfalls wurden 6 Meldungen dem Feuerballnetz des Arbeitskreis Meteore geschickt.

https://fireballs.imo.net/members/imo_view/event/2024/563

Die Zeugen sichteten zum Teil eine mondhelle Erscheinung, die 3,5 Sekunden zu sehen war. Die Auswertung der Berichte ergab eine Leuchtspur, die über der Stadt Trier begann und in der Nähe von Köln endete. Der Meteor legte damit etwa 130 km in 3,5 Sekunden zurück und war mit 37 km/s unterwegs. Die Angaben sind natürlich nicht auf dem Meter genau. Die Beobachter waren ja nicht gut vorbereitet und es waren nur 6 Beobachter.

Auf meinem Video beginnt die Leuchtspur in etwa 20° Höhe , was bei einer Distanz von 226 km (Entfernung zu Trier) auf eine Höhe von 82 km schließen lässt . Die letzte Aufnahme zeigt den Meteor in etwa 12 Grad Höhe. Angenommen, er wäre an dieser Stelle schon in der Nähe von Köln, so wäre der Meteor in ca. 21 km Höhe in den Dunkelflug gegangen.  Er wäre vielleicht sogar ein Kandidat für einen kleinen Meteoriten, der dort möglicherweise im Braunkohletagebau gelandet ist.

https://fireballs.imo.net/members/imo_view/event/2024/560

Am Abend zuvor habe ich einen Feuerball im Nordwesten sehen können. Das war um 21:58 Uhr. Zu dieser Zeit scheinen viele Zeitgenossen ihre letzte Runde um den Block zu drehen, da es 72 Meldungen gab. Dieser Feuerball endete wohl über der Nordsee.  Er war wahrscheinlich auch nicht so spektakulär, wie die Feuerkugel gute 4 Stunden später.

Kategorien
Berichte

Sonne in H-alpha

Am Sonntag den 4. Juni habe ich an die Sternwarte die Sonne in H alpha beobachtet. Dabei kam der
Solarmax 60 zum Einsatz, zusammen mit ein ASI 290mm Kamera und zwei Okulare.

Um ca. 10:30 Uhr kam ich an der Sternwarte an, wo es überall in der Umgebung rege Betrieb mit
Fahrräder gab, es war als ob es nationale Fahrradtag war.. Als erstes habe ich das Teleskop aufgebaut
und auf mein HEQ-5 montiert (Ich kann mit der LXD 75 nicht so gut umgehen, daher bekannte
Technik). Das Teleskop fokussiert erstmal grob mittels das rausziehen des OAZ, wonach diese fixiert
wird und ein Helical focuser zum Einsatz kommt. Das Okular vom Coronado zeigte eine Sonnenscheibe,
allerdings fand ich es schwierig um den richtigen Einblick zu finden. Danach habe ich ein 15mm Meade
Okular benützt und schließlich ein 6,7mm Explore Scientific Okular. Mit 82 Grad Bildfeld passte die
Sonne immer noch locker rein. Es blieb zwar schwierig den Einblick Winkel richtig zu treffen, aber wenn
das passte war den Anblick großartig. Ein sattes Rot – Pinkes Gemisch als Farbe mit wunderbare Details
auf die Sonnenoberfläche.

Dann konnte ich aber als Astrofotograf meine Kamera natürlich nicht in die Tasche lassen! Das ASI
290mm konnte die Sonne im nativen Fokus nicht ganz abbilden, aber es waren tolle Details auf die
Aufnahmen sichtbar. Das seeing war ordentlich, ich hatte also glück! Ein Mosaik von 4 Aufnahmen
konnte ich zum Gesamtbild zusammenfügen.

Die Bilder bestehen auf jeweils 4000 einzelaufnahmen die mit Astrostakkert bearbeitet wurden, wo
die beste 10% gestackt wurde. Danach wurde mittels das Programm Wavesharp (die neue Version von
Registax Wavelets) geschärft und in Photoshop nachbearbeitet (Kontrast und Eingefärbt).

Jetzt war es zeit für mehr
Vergrößerung, und mit der
ES 2x Extender bekam ich
noch mehr Details!
Spannend ist es hier um die
einzelne Details zu
beobachten. Nebenan ein
Bild mit einige
Erscheinungen der
Sonnenoberfläche. Es war
leicht zu fokussieren und
auch das ausrichten der
Etalons auf einander was
mit dem Rad leicht hand zu
haben.

Die Details auf der Oberfläche waren super zusehen. Die Fackeln und Sonnenflecke gaben sich ein grossen Kontrast, und die Protuberanzen waren
super zu erkennen. Man sah viel mehr als auf dem Bild zu sehen sind, die die Protuberanzen doch
schon recht grossen Unterschied in der Helligkeit haben. Ich habe versucht einige Bilder auf zu nehmen
um eine animation zu machen, es ist mir allerdings bidher nicht gelungen diese gut zu bearbeiten,
wenn man die einzelstacks anschaut die ca. 30 minuten von einander getrennt waren, sieht man
wunderschön wie die Protuberanzen sich entwickeln. Wenn man die Sonnenscheibe überbelichtet,
sind auch sehr feine Strukturen zu erkennen, welche das Magnetfeld der Sonne folgen.

Alles im allem war es ein gelungene Beobachtungstag. Wo wir normalerweise mit kälte kämpfen, war
es diesmal sehr warm, und auch musste ich den Bildschirm mit meine Jacke abdunkeln um den fokus
richtig zu setzen. Zudem musste ich feststellen dass das Seeing vormittags besser war als nachmittags.
Als ich um ca. 14 Uhr nach hause fuhr war das seeing bedeutend schlechter als am Anfang. Etwas was
ich später im Internet auch bestätigen konnte.