
Im Mai 2025 entdeckte das ATLAS -System, das in Chile automatisch nach Asteroiden sucht, den Kometen C/2025K1 (ATLAS). Nachfolgende Berechnungen der Kometenbahn ergaben für den Besucher aus der fernen Oort’schen Wolke eine Annäherung an die Sonne auf 0,34 AU, also etwas mehr als 50 Millionen Kilometer. Die Annäherung ist durchaus kritisch für einen Kometen . Viele Kometen überstehen den Flug um die Sonne nicht, wenn sie derart nah passieren müssen. So waren die Astronomen schon gespannt, ob der Komet im Oktober 2025 seine Perihelpassage überstehen wird. Am 19. Oktober fotografierten die passionierten Kometenjäger G. Rhemann und T. Jäger den Kometen und konnten den Sternfreunde die gute Nachricht überbringen, dass im Herbst 2025 ein weiterer interessanter Komet am Himmel zu sehen sein wird. Man kann die Aufnahmen und viele weitere Kometenaufnahmen auf der Internetseite der Fachgruppe Kometen ( https://fg-kometen.vdsastro.de/) bewundern. Im November überraschte der Komet dann doch. Auf den Aufnahmen konnte man 3 Fragmente innerhalb der hellen Koma sehen.

Der Komet war offenbar zerbrochen. Ein wirkliche Sensation ist das aber nicht. Kometen sind sehr fragile Objekte, regelrechte Schutthaufen aus Staub und Eis. Die Strahlung in Sonnennähe lässt das Eis verdampfen und Staub wird freigesetzt. Dieser Prozess kann zum Zerbrechen des Kometen führen. Für die Hobbyastronomen ist das eine sehr schöne Gelegenheit, die Entwicklung zu dokumentieren. Großteleskope werden weniger dafür eingesetzt. Weltweit dokumentieren tausende von Amateurastronomen die Entwicklung des Kometen . Zu Beginn konnte man die Fragmente, die typischerweise alphabetisch Fragment a,b und c genannt wurden , beobachten. Ende November wurden die Kometenbeobachter Zeuge von der Auflösung des Fragments B. Die Fragmente A und C zeigten sich bis heute (15.12.) in einem Abstand von 14 Bogensekunden von einander entfernt. Damit sind die beiden Fragmente etwa 8000 km voneinander entfernt. Am 11.12. lagen sie noch 7100 km voneinander entfernt. Sie trennen sich also mit weniger als 10km/h voneinander. Allerdings ist das die projizierte Bewegung, da für die Messung die radiale Komponente fehlt.
Der Komet hatte am 24. November seinen erdnächsten Punkt der Bahn erreicht und ist entsprechend schnell am Himmel unterwegs. Bei Brennweite über 500 mm waren Belichtungszeiten von weniger als 60 Sekunden nötig, um den Kometen einigermaßen scharf abzubilden. Seinen erdnächsten Punkt war immerhin 60 Mio.Kilometer entfernt. Zu dieser Zeit erreichte er die 8.Größenklasse und konnte visuell im Teleskop leicht wahr genommen werden. Im Dezember sank seine Helligkeit auf > 12 mag und es wurde immer schwieriger, den Kometen visuell zu entdecken. Die Kameras und die lichtstarken Teleskope der Amateurastronomen werden den Kometen aber noch eine Weile verfolgen können.
