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Beobachtungsprogramm der Sternwarte Oktober 2025: Der Saturn

Zum Herbst hin zeigen sich die großen Gasriesenplaneten wieder. Den Anfang macht der Planet Saturn, der im Sternbild Fische abendlich am Firmament erscheint. Der Planet ist so groß, dass unsere Erde über 800 mal in ihm Platz finden würde. Er ist aber nur 95 Mal so schwer wie die Erde. Somit kann man ihn als Leichtgewicht unter den Planeten bezeichnen. Das alleine macht ihn schon zu beeindruckenden Himmelskörper. Die Hauptattraktion ist allerdings sein ausgeprägtes Ringsystem, das man bei hoher Vergrößerung im Teleskop erkunden kann. Der Ring besitzt einen Durchmesser von über 300.000 km, ist aber nur wenige 100 m dick. Er ist kein solider Körper, sondern besteht aus Millionen von kleinen Eis- und Gesteinsklumpen, die den Planeten als Minimonde umkreisen. Die Masse des Ringsystems wird auf weniger als eintausendstel des Erdmonds geschätzt. Während des Saturnjahres verändert sich der Anblick des Rings für uns Beobachter merklich. Der Ring ist nämlich um 26 Grad gegen die Erdbahnebene geneigt. Wir kommen während des 30 jährigen Umlaufs des Saturns um die Sonne in den Genuss auf die Oberseite und auf die Unterseite des Rings zu schauen. Zurzeit sehen wir allerdings recht genau auf die Kante des Rings und er erscheint uns als feiner Strich durch den Saturn – ein Anblick, den man alle 15 Jahre bewundern kann.

Zumeist sind die Beobachter vom Ringsystem so beeindruckt, dass sie die Monde des Saturn völlig übersehen. Im Amateurteleskop kann man immerhin sieben dieser Monde beobachten, wobei der Mond Titan der größte Begleiter des Saturn ist. Mit 5150 km im Durchmesser ist er der zweitgrößte Mond des Sonnensystems. Seine Oberfläche ist für die Forscher von größtem Interesse. Titan besitzt eine Atmosphäre aus Methan und Ozeane aus Kohlenwasserstoffen. Die Chemie des Mondes könnte für die Entstehung der Lebensbausteine bedeutsam sein. Die Sternfreunde richten am 3. Oktober und am 16.Oktober 2025 ab 20:30 Uhr bei klarem Himmel ihr Teleskop auf Saturn und laden interessierte Mitbeobachter gerne zu den öffentlichen Terminen ein.

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Beobachtungsprogramm September 2025: Der Andromeda-Nebel


Wir wissen was es ist und es kommt direkt auf uns zu! Was wie ein schlechter Dialog aus einer Science Fiction-Klamotte klingt, trifft auf die Beschreibung für die Andromeda-Galaxie zu. Die ferne Milchstraße ist in guten Nächten bereits mit dem bloßen Auge zu sehen und mit einer Distanz von 2,6 Millionen Lichtjahren das entfernteste freisichtige Himmelsobjekt. Im frühen 20.Jahrhundert entdeckten die Astronomen, dass die Andromeda-Galaxie sich mit 300 km/s auf uns zu bewegt.

Ein Zusammenstoß der Milchstraße und der Andromeda-Galaxie sind unvermeidlich, wenn sich die beiden Sterneninseln in 2,5 bis 3 Milliarden Jahren begegnen. Die beiden Galaxien werden sich in einem Tanz mehrmals durchdringen und zu einer riesigen Galaxie verschmelzen, so stellten sich die Astronomen das Szenario vor. Neuere Forschungen könnten nun ein anderes Bild zeichnen. Genauere Messungen zeigten, dass die Andromeda-Galaxie auch eine seitliche Drift hat und dass auch die Magellanschen Wolken, zwei kleinere Galaxien am Südhimmel, die Andromeda-Galaxie ablenken werden. Somit könnte das Rendezvous der beiden Galaxien um Jahre verschoben werden. Der Zusammenstoß würde erst in 9 bis 12 Milliarden Jahren stattfinden. Den Bewohnern der Erde dürfte das egal sein. In allen Szenarien wäre die Erde bereits unbewohnbar. Deshalb können die Sternfreunde einen gelassenen Blick auf die Andromeda-Galaxie werfen und bieten am 5. September und am 18. September ab 21:30 Uhr einen Blick in die Sterne an. Bei klarem Himmel sind Sternbegeisterte an der Josef Bresser-Sternwarte in Hoxfeld willkommen.